patchwork | peter gabriel
Peter Gabriel
die REALWORLD-Studios von Peter Gabriel im beschaulichen Box unweit von Bath waren natürlich ein Höhepunkt auf unserer Cotswold-Reise (My heart going boom, boom, boom!), auch wenn wir das Ganze nicht näher in Augenschein nehmen konnten und Mr. Gabriel sich sehr rar machte (was in Anbetracht meiner zittrigen Knie vielleicht auch besser war ...).
Erstaunlich die Zugänglichkeit des Geländes: keine Fallgruben, keine finsteren Bodyguards. Es war bei dieser Offenheit direkt unangenehm, knipsender Weise um das Gelände zu schleichen; ein Schild um den Hals mit der Aufschrift: Tourist! hätte sich ähnlich peinlich ausgenommen.
Aber man kommt ja gewöhnlich nur zweimal nach Box: das erste Mal zum Fotografieren und das zweite Mal ... auch - nur jetzt mit funktionierendem Filmtransport ...
Dear, oh dear! Waren das noch Zeiten, als man mit eigener Körperkraft Zelluloidstreifen in Bewegung setzen musste!
hier - "down by the railway siding" - hat Gabriel sich seinen Traum erfüllt, abseits vom Mainstream unter eigenem Label Musik zu gestalten.
Bereits 1980 wurde WOMAD, die World Of Music, Arts and Dance, gegründet. Nach dem Erfolg seines Albums "So" steckte Gabriel das Geld in den Bau des eigenen Studios, das in der Folge zum Treffpunkt für Musiker aus aller Herren Länder werden sollte.
Von traditionellen Klängen bis zu neuesten musikalischen Technologien ist hier alles in einem produktiven Neben- und Miteinander involviert. Inzwischen sind unter dem REALWORLD-Label zahlreiche Veröffentlichungen erschienen, die u.a. in den RW-Recording-Weeks eben hier produziert wurden. Für viele Künstler war und ist RW das Sprungbrett zur internationalen Karriere: als Beispiel sei nur Youssou N'Dour angeführt.
peter Gabriel selbst gehört zu den innovativsten Musikern unserer Zeit. Auch im multimedialen Bereich vesucht er sich mit Erfolg, wie seine CD-ROM-Veröffentlichungen "Xplora 1", "EVE" und "Ceremony of Innocence" unterstreichen.
In ihnen wie in seiner Musik geht es ihm u.a. um die Vermittlung spiritueller Auffassungen, während seine Texte sich in jüngerer Zeit mit dem Phänomen der Kommunikation und dem Umgang mit Ängsten auseinandersetzen.
in der Zwischenzeit hat der "Elderly Statesman" der Popmusik in seinem "Scratch my Back"-Projekt im Austausch mit anderen Künstlern deren Songs mit Orchesterunterstützung eingespielt: "no drums and guitars".
Und weil das so gut klappte, wiederholte er das Ganze mit eigenen Stücken, die er 2011 auf dem "New Blood"-Album veröffentlichte.
Die Popularität Gabriels hilft nebenbei nicht nur unbekannteren Musikern, sich auf dem Markt zu etablieren; er setzt sie auch in seinen Bemühungen ein, sich für Menschenrechte zu engagieren, beispielsweise bei Amnesty International.
Wer mehr (und aktueller - wir schreiben hier das Jahr 2015 ...) über Gabriel und REALWORLD erfahren möchte, sollte einfach eine dieser Websites besuchen:
petergabriel.com,
realworldstudios.com für einen Besuch in den Studios oder
realworldrecords.com, um sich einen Überblick über das umfassende Angebot an Musik zu verschaffen, die man üblicherweise nicht im Radio hört.